Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium Forst

Wind bläst aus Nordwest - Segeln im Wattenmeeer

20220914 135943Der letzte Segeltag ist angebrochen. Der Wind bläst straff aus Nordwest, in der Nacht hat es geregnet, aber nun scheint die Sonne schon wieder zwischen den Wolken hervor. Unsere Zweimastklipper Minerva und Avontuur liegen noch wie im Schlaf im Hafen von Texel, einer Insel im Niederländischen Wattenmeer. Kann das sein, dass dieses lang ersehnte Abenteuer Segeln im Wattenmeer nun schon wieder zu Ende geht?

20220913 083030Gestartet sind wir mit großen Erwartungen und Abenteuerlust am Sonntag, den 11.09.2022 kurz nach 22:00 Uhr mit einem Bus der Firma David Sommer. Unser Busfahrer Mario ist kein Neuling. Er war bereits im vergangenen Jahr dabei und wollte gerne wieder mit an Bord kommen. Ausgerüstet mit dem notwendigsten Gepäck und natürlich der Verpflegung für eine Woche setzte sich der Bus nun in Richtung Harlingen, einer kleinen Hafenstadt an der Nordseeküste, in Bewegung.

Etwas zerknautscht und müde kamen wir ohne Zwischenfälle an und vor uns lagen unsere imposanten Schiffe und die Skipper Wamme und Chris sowie ihre Maate nahmen uns in Empfang. Nachdem Beladen und einer kurzen Einweisung stachen wir gegen Montagmittag in See. Der Wind stand gut und wir wählten Terschelling als erstes Ziel aus. Die Handgriffe gingen immer besser von der Hand und der Wind trieb die Schiffe der Insel entgegen. Hier packten wir unsere Gummistiefel und nutzten die Gezeiten, um bei Ebbe gleich eine kleine Wattwanderung zu unternehmen. Das ein oder andere Fundstück erregte unsere Aufmerksamkeit, wie Muschelschalen, Spuren von Wattwürmern, Algen und natürlich die Nordseekrabben. Avontuur 2In der Zwischenzeit kam Hunger auf und der Borddienst bereitete unsere erste Mahlzeit vor, welche wir nach so einem erlebnisreichen Tag an der frischen Luft, in gemütlicher Runde in der Messe unseres Schiffes einnahmen. Der erste Tag ging zu Ende und fast eine Woche Abenteuer im Wattenmeer lagen noch vor uns. Die nächsten 2 Tage verbrachten wir auf dem Meer. Dabei war es ein besonderes Erlebnis, bei Ebbe das trockengefallene Schiff zu verlassen und einen Spaziergang auf dem Meeresboden zu unternehmen. Einige mutige Seebären wagten auch ein Bad in dem schon recht kalten Wasser der Nordsee. Die Nacht auf See verbrachten   einige Matrosen in ihren Schlafsäcken an Deck und bestaunten die zwischen den Wolken immer wieder hervorlugenden Sterne.

Am Morgen wurde der Anker gelichtet und wir steuerten Texel an. Ein besonderer Höhepunkt der Reise war auch in diesem Jahr der Besuch des Eco Mare mit der Robbenaufzuchtstation. Robbenfütterung, Besuch der Ausstellung mit viel Wissenswertem über das Ökosystem Wattenmeer und ein Spaziergang durch die Dünen standen auf dem Programm. Danach ging es mit unseren Fahrrädern an den Nordseestrand. Der inzwischen kräftig auffrischende Wind trieb große Wellen an den Strand. Bei dem noch vor uns liegenden Weg zum Naturschutzgebiet Slufter, einer Salzwiese mit den typischen Salzpflanzen, mussten wir kräftig in die Pedalen treten. Der beeindruckende Blick über die Landschaft und der Besuch der Hauptstadt Den Burg entschädigte für die Strapazen beim Kampf gegen die Elemente.

Minerva 1Kaum zu glauben, der letzte Abend im Hafen von Texel brach an. Die Schiffe lagen nebeneinander und die Mannschaften konnten die Zeit individuell bei gemütlichem Zusammensein auf oder unter Deck verbringen, wobei der Abschied schon ein wenig in der Luft lag. Der Herbst kündigte sich mit nächtlichen Schauern und weiter auffrischendem Nordwind an.

Nun ist es so weit, der letzte Tag……..

Ein toller Segeltag, die See, die Sonne und der Wind schienen sich nochmals von ihrer besten Seite zeigen zu wollen, Zeit zum Abschied nehmen. Die Skipper lobten unsere Mannschaften und waren begeistert von der „geilen Truppe“, das macht schon ein wenig stolz.

Letzte Verpflegung für die Busreise ordern, noch einen letzten Blick auf das hübsche Hafenstädtchen Harlingen, rein in den Bus und ab die Post in Richtung Heimat. Nun schien sich der Sommer zu verabschieden und das aufkommende Schmuddelwetter begleitete uns bis nach Forst, wo unsere Angehörigen schon auf uns warteten.

Danke Leute für die schöne Zeit. (Galerie)

M. Schwibs